1850 | 6. Januar, geboren in Samter / Szamotuly bei Posen / Poznan. Vater: August Wilhelm (1811-1879) Baumeister. Mutter: Apollonia Emilie geb. Golisch , gest. 1895. |
1858- 1865 | Umzug der Familie nach Posen/Poznan. Besuch des deutschen "Wilhelms- Gymnasium". |
1864 | Erste Kompositionen und Aufführungen, wovon nur Teile erhalten und später im op. 83 u. op. 86 eingebaut sind. |
1865 | Umzug der Familie nach Berlin. Aufnahme des Klavier-, Kompositions-, und Kontrapunkt- Studiums an der "Neuen Akademie der Tonkunst" unter Theodor Kullak sowie Richard Würst, Heinrich Dorn, Bernhard Scholz. Begründung einer lebenslangen Freundschaft mit den Mitschülern Moritz Moszkowski, Jean Louis Nicodé und Alfred Grünfeld. |
1869 | (um Ostern) Debüt im Rahmen des Jahreskonzerts des Kullakschen Instituts in der Berliner Singakademie als Komponist, Solist und Dirigent. Beginn der musikpädagogischen Tätigkeit mit dem ersten Engagement als Klavierlehrer am Kullakschen Konservatorium. Die "Polnischen Tänze" op.3 wurden als erstes Werk vom Verlag Breitkopf & Härtel, Leipzig verlegt und wurden ein sehr großer Erfolg. (26.11.) Erstes gemeinsames Konzert mit dem Berliner Symphonieorchester, Ltg. Richard Würst, in der Berliner Singakademie. |
1870 | (12.1.) Erstes Konzert mit Orchester in seiner alten Heimatstadt Posen/ Poznan. Begründung einer lebenslangen Freundschaft zu Franz Liszt in Weimar. |
1873 | Neben seiner Passion Reiten, Entstehung seiner Jagtleidenschaft anlässlich eines längeren Arbeitsaufenthalts bei den Fürsten Carolath- Beuthen in Schlesien. (01.10.) Aufnahme des einjährigen Pflichtdienstes beim preußischen Militär. |
1874 | Erste größere Konzertreise als Pianist, die ihn vor allem als brillianten Chopin Interpreten bekannt machte |
1875 | (14.04.) Uraufführung des Franz Liszt gewidmeten ersten Konzerts für Klavier und Orchester im Rahmen der von Prof. Julius Stern entwickelten "Großen Vokal- und Instrumentalkonzerte" in den Reichshallen am Dönhoffplatz in Berlin |
1876 | Begründung einer lebenslangen freundschaftlichen Verbindung mit Johannes Brahms anlässlich eines Urlaubs auf Rügen. |
1877 | Eheschließung mit seiner Schülerin Zenaide Gusseff (1851-1926). Aus der lebenslangen Ehe gingen 5 Kinder hervor, der Sohn Philipp, die Töchter Lucie, Zenaide, Isolde und Marischka, die bereits im Kindesalter starb. |
1878 | Entstehen einer lebenslangen Verbindung zu Hans von Bülow und einer lebenslangen Freundschaft mit Heinrich Grünfeld. Beginn der Zusammenarbeit mit Augener & Co Ltd. in London. |
1878- 1886 | Intensive Konzerttätigkeit in Europa so u.a in zeitlicher Folge, ohne Beachtung teilweise mehrmaliger Konzertreisen, in Berlin, Bremen, Kassel, Nürnberg, München, Augsburg, Regensburg, Bamberg, Würzburg, Leipzig, London, Posen, Soden, Homburg, Langenschwalbach, Neustadt a.H., Kreuznach, Kissingen, Marienbad, Norderney, Braunschweig, Köln, Danzig, Aachen, Krefeld, Halle, Stettin, Magdeburg, Brandenburg, Hannover, Wien, Schweidnitz, Görlitz, Lauban, Brieg, Budapest, Magdeburg, den Haag, Amsterdam, Rotterdam, Kopenhagen, Stockholm, Kristiana, Marienlyst, St. Petersburg, Moskau, Helsinki, Riga, Karlsruhe Freundschaftliche Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten mit weiteren Persönlichkeiten der Musik, u.a. mit Eugen d'Albert, Ignaz Brüll, Friedrich Gernsheim, Josef Joachim, Friedrich Kiel, Emma Koch, Erich Mottel, Vianna da Motta, Arthur Nikisch, Philipp Rüfer, Camille Saint- Saens, Pablo de Sarasate, Emile Sauret, Richard Strauss, Peter Tschaikowski, Felix von Weingärtner, Joseph Joachim, Herrmann Wolff und Franz Wüllner. |
1879 | Einführung von Abonnementskonzerten in Berlin, gemeinsam mit Gustav Holländer und Heinrich Grünfeldt |
1881 | (09.10.) Gründung seines Konservatoriums in Berlin, Potsdamerstraße 136/137, gemeinsam mit Bruder Philipp (1847- 1917), ebenfalls Komponist und Musikpädagoge. Ernennung zum "Kaiserlich u. Königlichen Kammervirtuosen" durch den Kaiser von Österreich, König von Böhmen und Ungarn. Beginn der Zusammenarbeit mit den Klavierbaufirmen Bechstein und Blüthner. |
1883/ 1884 | (01.12.83) Erstaufführung der Sinfonie op. 60 in Kopenhagen unter Ltg. Xaver Scharwenka und (03.03.1884) in der Berliner Philharmonie unter Ltg. Franz Wüllners. |
1885 | Ernennung zum Königlichen Preußischen Professor in Berlin. |
1886 | Beginn der lebenslangen Freundschaft mit Anton Rubinstein in St. Petersburg. (30.12.) Organisation und Arrangement der Aufführung des Requiems von Berlioz in der Philharmonie Berlin mit 150 Musikern u. 420 Chorsängern in Anwesenheit des künftigen Kaiser Wilhelm II. |
1888 | (06.01.) Umzug des Konservatoriums in neue Räume in der Potsdamerstr.31 a, später ergänzt um die Potsdamer Str. 27 b. |
1890 | (Juli/August) Erste Reise in die USA auf Einladung der Klavierbaufirma Behrs Bros. New York und zweite Reise ab Dezember als Konzerttournee durch mehrere Städte der USA. |
1891- 1898 | Lebensmittelpunkt USA, Oktober 1891 Eröffnung des "Scharwenka Conservatory of Music" in New York. |
1893 | Vereinigung des Scharwenka Konservatorium in Berlin mit der Klavierschule von Karl Klindworth (1830-1916) zum Klindworth- Scharwenka- Konservatorium Berlin. Beendigung der Zusammenarbeit in den USA mit der Klavierbauerfirma Behrs Bros. und Beginn der Zusammenarbeit mit William Steinway. |
1895 | Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Nashville (Tennessy). |
1896 | (04.10.) Deutsche Uraufführung der Oper "Mataswintha" in Weimar unter Leitung von Bernhard Stavenhagen im Beisein der gesamten Familie Scharwenka. |
1899 | Umzug des Konservatoriums in Berlin, in die Steglitzerstr. 19 |
1900/ 1901 | Berufung als ordentliches Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin, 1901 Wahl zum Senator der Akademie der Künste. |
1903- 1914 | Maßgeblicher Gründer und Vorsitzender des Musikpädagogischen Vereins Deutschlands. |
1905 | Erste Aufnahmen als Solist von eigenen und fremden Kompositionen für Rollen der elektrischen Reproduktionsklaviere der Firma Welte- Mignon Feiburg /Breisgau und Hupfeld. Leipzig, Bölitz- Ehrenberg |
1907- 1915 | Herausgeber der "Handbücher der Musiklehre" 13 Bände mit namhaften Autoren, Verlag Breitkopf & Härtel, Leipzig, darunter sein eigenes Werk "Methodik des Klavierspiels" |
1908 | (01.01.) Das Klindworth Scharwenka Konservatorium bezieht in der Genthiner Straße 11 erneut ein neues Gebäude. |
1910 | Erwerb eines Grundstücks in Bad Saarow, Errichtung eines villenähnlichen mehrstöckigen Holzhauses im "Gebirgsstil" als Refugium und "Musenhütte" durch die Wolgaster Holzhäuser Gesellschaft. Enge Zusammenarbeit mit Gustav Mahler, Dirigent der Philharmonischen Konzerte in New York, u.a. Aufführung des 4. Klavierkonzerts f-Moll op 82 von und mit Xaver Scharwenka. |
1912- 1913 | Konzertreise nach Nordamerika (USA und Kanada) |
1912- 1924 | Gründungsprotagonist und Vorstand des Verbandes der konzertierenden Künstler Deutschlands e.V. |
1914 | Gründung seiner Klavier- Meisterschule, gemeinsam mit Walter Petzet (1866-1941), und unter Mitarbeit von Marta Siebold (1874- 1937) und Isolde Scharwenka (1884-1973) |
1924 | (08.12.) gestorben und beigesetzt in Berlin, auf dem Alten St. Matthäus Kirchhof in einem Ehrengrab. |
Zusammengestellt von Peter Wachalski, Februar 2011,